Intelligente Gleichteilstrategien als Schlüssel zu wettbewerbsfähigen Batteriepreisen
In der Welt der Automobilherstellung werden die Kosten oft durch die Skalierung gedrückt – je größer die produzierte Menge, desto niedriger der Stückpreis. Dies gilt auch für Batterien, die als Herzstück der wachsenden Elektromobilität gelten. Doch was passiert, wenn man sich in einem Markt bewegt, in dem kleine Stückzahlen die Regel sind? Warum kann man in solchen Fällen nicht die Batteriepreise erzielen, die in der Automotive-Welt üblich sind? Und wie lässt sich dennoch ein preislich attraktives Produkt anbieten? Dieser Artikel geht genau diesen Fragen nach.
Die Problematik kleiner Stückzahlen:
Bei kleinen Stückzahlen verteilen sich die Fixkosten – wie Forschung und Entwicklung, Werkzeugkosten und das Anlaufen der Produktion – auf weniger Einheiten, was den Preis pro Batterie in die Höhe treibt. Hinzu kommen die Kosten für Materialien, die bei geringeren Bestellmengen nicht so stark verhandelt werden können wie bei Großaufträgen.
Nicht vergleichbare Economies of Scale:
In der Automobilindustrie werden Batterien in Massenproduktion hergestellt, was zu niedrigeren Material- und Herstellungskosten führt. Diese sogenannten “Economies of Scale” sind bei kleineren Stückzahlen kaum zu realisieren, da die Produktion nicht ausreichend skaliert werden kann, um ähnliche Kostenvorteile zu erzielen.
Die Lösung: Intelligente Gleichteilstrategie:
Um dennoch wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können, ist eine intelligente Gleichteilstrategie (Modularisierung) notwendig. Diese Strategie basiert auf der Verwendung standardisierter Komponenten über verschiedene Produkte und Produktlinien hinweg.
Vorteile der Modularisierung:
Kosteneffizienz: Durch die Verwendung von Gleichteilen können Unternehmen die Kosten für Entwicklung und Produktion auf eine größere Anzahl von Produkten verteilen.
Flexibilität: Eine modulare Konstruktion ermöglicht es, auf spezifische Kundenanforderungen mit minimalen Anpassungen zu reagieren.
Schnellere Markteinführung: Standardisierte Komponenten bedeuten oft auch kürzere Entwicklungszeiten, da weniger individuelle Teile konstruiert und getestet werden müssen.
Vereinfachte Lagerhaltung: Weniger Einzelteile bedeuten eine vereinfachte Lagerhaltung und Logistik.
Umsetzung einer Gleichteilstrategie: Die Umsetzung einer solchen Strategie erfordert sorgfältige Planung und eine enge Zusammenarbeit zwischen Design, Engineering und Beschaffung. Es beginnt mit dem Verständnis der Kernfunktionen, die über verschiedene Batteriesysteme hinweg standardisiert werden können, ohne die spezifischen Anforderungen der einzelnen Anwendungen zu beeinträchtigen.
Fazit:
Kleinere Produktionsmengen stellen Hersteller von Batteriesystemen vor die Herausforderung, wettbewerbsfähige Preise zu halten. Während die in der Automobilindustrie üblichen Skaleneffekte schwer zu erreichen sind, bietet eine intelligente Gleichteilstrategie einen vielversprechenden Ausweg. Durch die Standardisierung von Komponenten und Modulen können Unternehmen die Entwicklungskosten senken, die Effizienz steigern und so auch bei kleineren Stückzahlen wettbewerbsfähig bleiben. Letztlich ist es eine strategische Entscheidung, die Flexibilität und Kosteneffizienz in Einklang bringt und es ermöglicht, auch in Nischenmärkten erfolgreich zu sein.